Meine Bücher, gelesen in 2013:
Dieses Jahr war lesetechnisch recht schwierig. Zu Beginn hat sich das Lesen der Biografie von Steve Jobs und anschließend „Erziehung vor Verdun“ sehr lange hingezogen. Die letzten Monate allerdings hatte ich dann doch ausreichend Gelegenheit mich einigen interessanten Büchern zu widmen.
Steve Jobs – Walter Isaacson
Mein erstes E-Book, auch das gibt es noch in 2013. Jobs Biografie gibt viele interessante Einblicke in die Person des Apple-Gründers. Aber auch die vielen anderen erwähnten Personen, die in der Computerbranche merkliche Spuren hinterlassen haben, werden erwähnt und es ist des öfteren ein Aha-Erlebnis, was so alles wie passierte und heute wie selbstverständlich genutzt wird.
Leider aber wiederholt sich der Autor in seinen Aussagen recht gerne, wie z.B. über Jobs Distorsion……. Vielleicht liegt dies ja auch nur an der deutschen Übersetzung. Ich finde aber, die schmälert den Wert des Buches leider ein wenig.
Erziehung vor Verdun – Arnold Zweig
Erziehung vor Verdun ist ein Antikriegsbuch und eines der bedeutesten des Autors. Allerdings wird der Leser hier auch sehr stark gefordert. Ohne ein gutes Allgemeinwissen, wobei ich dies bereits unter Spezialwissen einstufen würde, ist das Buch nicht leicht zu lesen. Lange Textpassagen, Worte, die heute nicht mehr verwendet werden, philosophische, geschichtliche, mythologische Betrachtungen, anspruchsvolle Dialoge. Dazwischen dann die Geschichte von Bertin, sein Leben an der Front, ungeschminkt beschrieben und keine Heroisierung betrieben.
Fahrenheit 451 – Ray Bradbury
Wortgewaltiger Klassiker, steht in einer Reihe mit „1984“ und „Schöne neue Welt“. „Fahrenheit 451“ ist auch heute oder vielleicht gerade heute eine Warnung vor der totalen Überwachung und Lenkung durch den Staat. Aber auch die Warnung vor der übertriebenen Berieselung gelangweilter und abgestumpfter Menschen, durch monotone, eine falsche Wirklichkeit vorgaukelnder Unterhaltungsprogramme. Die aufkommenden Vergleiche zu heute sind rein zufällig, sind sie das?
Der Schwarm – Frank Schätzing
Spannend und fesselnd. Die Wendung zu den Yrrs kam überraschend und zog den Roman in eine für mich unerwartete Richtung. Die Recherche muss Unmengen an Stunden und Tagen gekostet haben. Aber so viele Details zu Philosophie, Psychologie, Biologie, Verhaltensforschung in knapp 1.000 Seiten unterzubringen, Respekt. Manchmal wollte ich das Buch einfach nicht mehr weglegen.
Psychologie der Massen – Gustave Le Bon
Dieses Buch hat mich dann doch überrascht. Geschrieben vor mehr als 100 Jahren und mit vielen Bezügen zur französichen Geschichte kann man viele Phänomene der Massen auch heute gut nachvollziehen und verstehen. Le Bon übt zwar die eine oder andere Gesellschaftskritik, die wohl zu dieser Zeit drängende Probleme darstellten, aber die meisten seiner Aussagen zur psychologischen Massen sind auch heute noch weiterhin gültig. Hier ein Beispiel zur Wählermasse von vor 100 Jahren: „Besonders hervorragend ist die geringe Urteilsfähigkeit, dann der Mangel an kritischem Denken, die Erregbarkeit, Leichtgläubigkeit und Einfalt der Massen.“ Das kann man auch heute noch 1:1 unterschreiben.
Ein Japanerin in Deutschland – Chika Kietzmann
Wenn ich dieses Buch vor 10 Jahren gelesen hätte, hätte ich es nicht verstanden. Trotzdem denke ich, hätte es mir geholfen. Ich habe es aber erst in diesem Jahr gelesen und habe viele der geschilderten Probleme wiedererkannt. Dieses Buch reflektiert Anteile der deutschen Seele und jeder der einen Partner aus einem anderen Land, einem anderen Kulturkreis hat, sollte sich mit der eigenen und auch anderen Kultur beschäftigen. Man erkennt, dass was man immer als „normal“ angesehen hat, nicht immer „normal“ ist. Es weitet daher den Blickwinkel und erhöht das Verständnis für andere.
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