5. Januar 2019 · 14:05
Am Montag startet mein neues Arbeitsjahr. Im vergangenen Jahr wurden bereits Vorbereitungen getroffen, die Organisation und auch das Mindset der Mitarbeiter und Führungskräften zu ändern. Alles wird agil, Organisation, die Mitarbeiter, die Arbeitsweise. Dies wird natürlich nicht auf einen Schlag passieren, aber der Wunsch, das Ziel ist bekannt.
Alles wird agil, ja wirklich alles, nur eine kleine Einheit … ja, das kennen wir. Im vergangenen Jahr wurde „agil“ eingeführt. Plötzlich waren manche agil, manch andere wussten nicht, was sie damit tun sollten. Aber, agil ist überall, da gibt es agile Coaches, agiles Finanzwesen und Controlling, agiles Service Delivery Management, agile Rechnungen, eine Vorstellung wie eine agile Organisation aussieht, eine richtige Agiliritis.
Warum manche nun plötzlich agil sind, ohne dass sich etwas geändert hat, ich kann es nicht sagen. Die Organisation aber ist dann ab sofort agil. Wir haben schließlich Chapter, Tribes und Squads eingeführt, fertig. Fertig? Da fehlt doch noch etwas, oder?
Die Kollegen, wie gesagt, manche haben sich damit intensiv beschäftigt, manche ein bisschen, manche aber gar nicht. Wir werden daher mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Wissensständen das Jahr beginnen. Ist das gut?
Zur Vorbereitung haben wir dann Kurse „Einführung in die Agilität“ erhalten. Nette Spiele, die zeigen, dass man nur gemeinsam zum Ziel kommt. Elemente aus Scrum und Kanban wurden vorgestellt. So ein wenig wurde mir klar, dass es bei agil weniger um Methoden geht, sondern um das Zentrum des Denkens, die Herangehensweise und auch Einstellung geht. Hilfreich, um agil zu beschreiben, war mir das agile Manifest als Basis, um überhaupt sagen zu können, das was und wie wir etwas tun, das ist nun agil.
Nachdem im letzten Jahr die Agiliritis um sich gegriffen hatte, hatte ich mal einen Kollegen gefragt, was „Agil“ eigentlich ist. Wir machen Scrum war die Antwort – oh weh.
Einen anderer hat gesagt, wir haben diese Tribes, Chapter und Squads, damit sind wir agil – oh weh.
Ein Dritter meinte dann, du musst über den Tellerrand schauen, einfach mal machen, Verantwortung übernehmen, was er meinte, eine weitere Aufgabe übernehmen und mehr arbeiten, flexibler, eben agil werden – oh weh.
Dann habe ich mal einen der Vorgesetzten gefragt, wie das mit den 3 neuen Einheiten funktioniert, mit denen wir ja dann agil sein sollen (autsch). Er konnte es mir nicht erklären, wahrscheinlich wurde es ihm auch noch nicht erklärt. Wie soll das nun weitergehen? – Oh weh.
Das macht einem doch Angst, oder?
Nun, ich habe noch keine praktische Erfahrung und auch Vorstellung, was dieses Agil überhaupt ist und wie es sich anfühlt. Was ich aber bisher darüber verstanden habe ist, ein Teil der Aussagen oben sind sicher richtig, es beschreibt aber nicht „agil“ in Gänze.
Da hat niemand etwas von Mindset gesprochen, von agilem Manifest, von Mehrwert schaffen, noch hat niemand eine Idee, was das überhaupt ist und was man anders machen muss, damit man es agil nennen kann.
Ab Montag daher wird begonnen, etwas anders zu machen und anders zu sein. Ich versuche hier ein paar Highlights zu dokumentieren, damit die hoffentlich eintretende Entwicklung sichtbar wird.
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