Japan Tag 14 Silvester – oumizoka

Der letzte Tag im Jahr. Spätestens heute wird die Wohnung nocheimal gründlich geputzt und aufgeräumt, denn man will ja nicht schmutzig das neue Jahr beginnen.

Auch wird heute bereits das Neujahrsessen, o-sechi, vorbereitet. Traditionell darf/soll an den ersten 3 Tage nicht gekocht und ich glaube, auch nicht gearbeitet werden. Es gibt ein paar Ausnahmen wie z.B. die Briefträger, Zugführer, Polizei, …

Wie das aber so ist mit Traditionen, diese nehmen auch in Japan ab. Hierzu werde ich dann die nächsten Tagen etwas schreiben. Wo Tradition noch lebt, ist in der Silvesternacht im Fernsehen. Den ganzen Abend japanische Musik. Allerdings muss man wissen, dass in Japan eine eigene Pop-Kultur lebt. Hier gibt es viele Gruppen, in der westlichen Welt würde man jetzt Girl- oder Boygroups sagen, die auf japanisch und zum Teil mit Englisch gemischt, rappen, englischsprachige Lieder covern oder sonstige neumodische Musikarten (man bin ich alt, aber da kommen die auch noch hin 😉 vortragen. Diese Silvestersendungen nun bringen die Gruppen und Sänger, junge Leute, sowie „alte“ Stars der Volksmusik in einer Sendung und nicht fein säuberlich getrennt.

Schlag 24 Uhr passiert … nichts. Das neue Jahr beginnt leise. Man wünscht sich ein schönes neues Jahr, völlig unspektakulär. Keinen Sekt, kein Feuerwerk, kein Geschrei, keinen Lärm, keine alten Witze, kein Konfetti, keine Bowle, kein Bleigießen (macht man das eigentlich noch?). Um Mitternacht hört man nur eine einsame Glocke 108-mal schlagen.

Dies ganze hat den Vorteil, dass man nämlich Neujahr, die Neujahrstage 1. – 3. Januar, genießen kann. Ohne Übermüdung und ohne dicken Kopf. Dies ist auch wichtig, weil in Japan die Neujahrstage wichtig sind, das Fest der Familie.

Eine Sache allerdings vermisse ich, nämlich „Dinner for one“.

Prosit Neujahr.

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Eingeordnet unter Japan 2009, Japanisches

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